
Vorrangverletzungen
Die meisten Toten seit 10 Jahren
Fehlverhalten im Verkehr
Seit Beginn der digitalen Zählweise, sind noch nie so viele Unfälle aufgrund von Vorrangverletzungen gezählt worden wie 2022. Damit ist die Vorrangverletzung die zweithäufigste Unfallursache mit Personenschaden in Österreich. Laut Auswertungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit pendelt der Anteil seit 10 Jahren zwischen 20 und 25 Prozent. Für das Jahr 2022 liegen diese Zahlen noch nicht vor - die Zahl der Todesopfer steht jedoch fest und diese ist so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr. 73 Menschen sind ums Leben gekommen.
„Die ungewöhnlich hohe Zahl von 73 Getöteten bei Vorrangverletzungen im Gesamtjahr 2022 ist eine Besorgnis erregende Entwicklung. Es ist nicht nur der höchste Wert seit mindestens 10 Jahren, sondern auch deutlich höher als der Zehnjahresschnitt von 55 Getöteten pro Jahr“, so Dipl. -Ing. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung im KfV.
Interessante Erkenntnisse zum Thema Vorrangverletzungen:
- Vorsicht auch nach Feierabend. Bei der Betrachtung nach 2-Stunden-Intervallen, geschehen von 16:00 bis 17:59 Uhr die meisten Vorrangverletzungsunfälle.
- Hitziger August: In diesem Monat sterben die meisten Menschen bei Vorrangverletzungsunfällen, im Jänner und Februar die wenigsten.
- Achtung an Freitagen: am Tag vor dem Wochenende passieren die meisten Vorrangverletzungs-Unfälle mit Personenschäden, danach folgen Mittwoch und Donnerstag. Am Sonntag geschieht am wenigsten.
- 20 bis 29 Jahre alte PKW-Lenkende: wie Auswertungen nach Altersgruppen und Verkehrsmitteln zeigen, sind 20 bis 29 Jahre alte PKW-Lenkende am häufigsten die Hauptunfallverursacher. An zweiter Stelle rangieren 50 bis 59 Jahre alte PKW-Lenkende.
- Männer und Frauen: Von 2017 bis 2021 wurden 277 Menschen bei Vorrangverletzungsunfällen getötet, wobei 112 davon die Hauptunfallverursacher waren (73 Männer, 39 Frauen). Auch unter den 165 getöteten „nicht Hauptunfallverursachern“ waren mehr Männer (104) als Frauen (61).