Während der Kongresssitzung zur Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden (Demokraten) sind am Mittwoch die Proteste tausender Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump in Washington eskaliert. Wütende Demonstranten stürmten das Kapitol und die Sitzung wurde unterbrochen. Bei den Ausschreitungen wurde eine Frau von der Polizei angeschossen und tödlich verletzt. Es gibt drei weitere Tote, hier soll es sich um medizinische Notfälle gehandelt haben.
Die Nationalgarde ist aktiviert worden, teilte das Weiße Haus mit. Nach einer Rede von Trump ist es gewaltbereiten Anhängern von Trump gelungen, die Polizeisperren zum Kapitol zu durchbrechen und bis in den Sitzungssaal zu stürmen. Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, ordnete angesichts der Ausschreitungen eine Ausgangssperre an.
© AP/AFP
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Die US-Polizei hat Schusswaffen gezückt, um Abgeordnete zu schützen. "Die Sicherheitsleute des Repräsentantenhauses und die Polizei des Kapitols haben ihre Waffen gezogen, während Demonstranten gegen die Eingangstür des Repräsentantenhauses schlagen", berichtete der Abgeordneter Dan Kildee über Twitter.
In der Nähe des Parlamentsgebäudes ist ein Sprengkörper gefunden worden. Der Gegenstand sei allerdings nicht mehr gefährlich, berichtete die US-Nachrichtenagentur AP unter Verweis auf Behörden in der US-Hauptstadt Washington. 52 Personen sollen nach den Protesten festgenommen worden sein. Noch-US-Präsident Donald Trump hat die wütenden Demonstranten aufgefordert, zu gehen. Er habe allerdings Verständnis dafür gezeigt, warum die Menschen auf die Barrikaden gestürmt sind.
Mark Zuckerberg, Chef und Gründer von Facebook, verkündet in einem Post, dass er Präsident Trump auf unbestimmte Zeit sperrt. Ziuckerberg schreibt:
"Wir glauben, dass das Risiko, wenn der Präsident unseren Dienst in dieser Zeit weiterhin nutzen kann, einfach zu groß ist", deshalb verlängern wir die Sperre, mit der wir seine Facebook- und Instagram-Konten belegt haben auf unbestimmte Zeit und für mindestens die nächsten zwei Wochen, bis die friedliche Machtübergabe abgeschlossen ist."
Auch Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger, ehemaliger Gouverneur von Kalifornien, meldete sich zu Wort. "Ich hoffe, dass alle unsere Politiker heute auf der Seite der Wähler stehen", mahnte der Republikaner. "Ich werde das überwachen", schrieb er auf Twitter.
© Facebook / Arnold Schwarzenegger