Hochwasserkatastrophe 2023

3 Monate danach
Steiermark
15. Nov. 2023 · 12:12 Uhr

Status Quo


Die schweren Unwetter Anfang August haben vor allem in der Süd-Steiermark einen Riesenschaden angerichtet. Betroffen war unter anderem auch die Gemeinde St. Johann im Saggautal wo ein Haus unterspült worden ist und dann praktisch in der Luft gehängt ist. In Summe haben 300 Haushalte einen Schaden gemeldet. Davon waren 25 Hangrutschungen. 10 weitere haben öffentliche Straßen verschüttet. Die meisten davon sind – zumindest notdürftig – saniert.
Drei Monate danach sind finanzielle Hilfen von Land und Versicherungen angekommen. Manchmal hat aber auch das Spendenkonto der Gemeinde aushelfen müssen. Wir haben den Bürgermeister der Gemeinde St. Johann im Saggautal interviewt.
Hochwasserkatastrophe - Bürgermeister Johann Schmid im Interview
07:41

Antenne Steiermark

Das ist im August 2023 passiert - Der Verlauf im Überblick


Update 17.08.2023
Aufräumarbeiten und Schadenbehebungen
Während die Keller ausgepumpt und die Straßen vom Schmutz befreit sind, arbeiten die zuständigen Behörden daran, alle Straßen wieder befahrbar zu machen. Stellenweise ist das schnell gelungen. Dort wo es Hangrutschungen gegeben hat, steht man vor größeren Herausforderungen. Auch Häuser sind nach wie vor teilweise aus Sicherheitsgründen nicht bewohnbar.
Alles was ich aufgebaut habe, ist wie ein Kartenhaus zusammengefallen
Petra und Werner Neukam aus St. Johann im Saggautal dürfen weiterhin nicht in ihr Haus zurück und müssen nach wie vor auf die Trümmer blicken, die ein Hangrutsch auf ihrem Grundstück verursacht hat. Vieles ist zerstört. Auch die Schneiderei von Petra. Die Familie kann momentan nur eines machen und das ist "warten".
Externer Inhalt
Du hast uns nicht erlaubt, Inhalte von Youtube anzuzeigen. Bitte stimme zu, dass Inhalte von Youtube angezeigt werden dürfen.
Update 09.08.2023
Nächster Regen kommt
Heute soll es vor allem in den südlichen Landesteilen wieder regnen. In den letzten Tagen haben Teile der Rutschmassen bereits austrocknen können. Sie sind natürlich durchfeuchtet. Eine gewisse Regenmenge werden sie aber ohne größere Schäden überstehen können, sagt uns Landesgeologe Michael Konrad. Vereinzelte Hangrutschungen sind aber trotzdem möglich.
Verschmitzte Brunnen
Gemeinsam mit einem bekannten Getränkehersteller sind heute in Lichendorf, Oberschwarza, Unterschwarza und Weitersfeld Mineralwasserflaschen an die Menschen verteilt worden. In den Gemeinden sind Hausbrunnen durch Heizöl und das Oberflächenwasser verschmutzt worden. Deswegen sind jetzt 2000 Liter Mineralwasser verteilt worden. Stattgefunden hat die Übergabe bei der Feuerwehr in Lichendorf.

Update 08.08.2023
Bereits 400 Hangrutschungen
Die Pegelstände der Flüsse sinken wieder. Trotzdem bleibt die Gefahr von Hangrutschungen hoch. Herwig Proske von Joanneum Research erklärt: "Es kommt bei den Rutschungen darauf an, wie viel Wasser im Boden ist und wie das Gestein beschaffen ist. In der Südoststeiermark ist das Risiko immer schon hoch gewesen."
Lage beruhigt sich langsam
Die Hochwasser haben seit gestern stark abgenommen. Es gibt in der gesamten Steiermark keine gefährlichen Pegelstände mehr, sagt uns Harald Eitner vom Katastrophenschutz. Auch die Hangrutuschen sind deutlich zurückgegangen. Laut Geologen können in den nächsten Tagen aber noch vereinzelt Hänge abrutschen.
Unter anderem hat es in der Gemeinde Gnas Probleme mit der Wasserversorgung gegeben. Die Feuerwehr hat 150 Haushalte mit Frischwasser versorgen müssen. Mittlerweile hat sich die Situation wieder entspannt. 98% der Haushalte haben wieder Trinkwasser. Die 2% haben eigene Brunnen, die in Betrieb genommen worden sind. Eine Zuleitung zu einem Wasserspeicher ist noch immer unterbrochen. Die sollte aber im Laufe des Tages repariert werden, sagt Vize Bürgermeister Alois Sommer.

Update 07.08.2023
Trinkwasser für Gnas
Nachdem in Gnas die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen ist, transportiert die Feuerwehr Pöllau insgesamt 42.000 Liter Trinkwasser in das Katastrophengebiet.
Ein Vorher-Nachher-Vergleich zeigt die Zerstörung einer Mure in St. Johann/Saggautal. Experten müssen jetzt prüfen, ob der Hang weiter abrutschen wird und ob auch das noch stehende Haus zerstört wird.

Antenne Steiermark

Unwetter St. Johann im Saggautal

Credits: Antenne Steiermark

Credits Feed- und Story-Bild: © Antenne Steiermark
Mehr von Thema "Steiermark"