Rücktritt aus Liebe

Positives Echo für Kindbergs Pfarrer

Pfarrer Andreas Monschein


Im September 2015 hat Andreas Monschein die Stelle als Kindberger Pfarrer angetreten. Vorher war er als Kaplan in Hartberg und im Pfarrerverband Bruck an der Mur-Pernegg-St. Dionysen/Oberaich tätig gewesen. Die Diözese hat den Pfarrer Monschein als Zukunftshoffnung angesehen und ihn sehr geschätzt! Am 9. Jänner 2022 hat er nun bekannt gegeben, dass er nicht mehr als Pfarrer tätig sein wird. Neben anderen persönlichen Gründen ist es vor allem die Liebe zu einer Frau gewesen, die zu dieser Entscheidung geführt hat.

Mit Ende Jänner wird Andreas Monschein als Pfarrer ausscheiden. Der ehemalige Brucker Stadtpfarrer Johann Freischl wird die Stelle vorübergehend bis September übernehmen.

Entscheidung sorgt für positives Echo

Am Tag darauf, also am 10. Jänner, hat es großes Echo für die Entscheidung von Andreas Monschein gegeben – vor allem positiv! Die Kleine Zeitung erreichten hunderte positive Kommentare, in denen alle die Freude über das private Glück des Pfarrers überwogen hat. „Das ist gerade in dieser Coronazeit wahrlich ein Segen, dass man einmal sowas Positives zu lesen bekommt", so eine Leserin der Kleinen Zeitung.
Quelle: Kleine Zeitung

STELLUNGNAHME DES PFARRERS

"In eigener Sache möchte ich euch heute auf diese Weise eine Nachricht überbringen, die mir durchaus ein wenig schwerfällt. Nach langer Überlegung, viel Nachdenken, Begleitung und einigem Ringen, werde ich den Bischof darum bitten, mich von meiner Aufgabe als Pfarrer freizustellen und ab Februar ein Laisierungsverfahren einzuleiten. Diese für mich schon vor dem Sommer getroffene Entscheidung hat viele Gründe und einen etwas konkreteren Auslöser.

Die Gründe liegen schon einige Zeit zurück. Noch weit vor der Corona-Epidemie fühlte ich mich als Priester nicht mehr richtig wohl in meiner Haut. Mein persönlicher Glaube ist aus verschiedenen Gründen brüchig geworden und viele Fragen taten sich für mich auf. Ohne diese tiefe Verwurzelung in Gott und Christus fiel es mir zunehmend schwer, rundum für die Menschen da zu sein, in hoher Intensität und großer Anzahl die Sakramente zu spenden, enorme Gegensätze und Ansichten innerhalb der Gemeinden gut auszuhalten und die frohe Botschaft zu verkünden.


(c) Gerd Neuhold

Hinzu kommt, dass ich mir hier und da mehr Bewegung und Flexibilität im Gesamtsystem der Kirche gewünscht hätte und immer öfter mit einer schwindenden Wertschätzung für mein Priesteramt haderte. Ich gebe gern zu, dass auch mir Lösungen und Antworten auf viele dieser Fragen fehlen."
Quelle: meinbezirk.at