Ein Schummeln im großen Stil ist jetzt aufgeflogen. Bei den Führerscheinprüfungen sind mehrere Personen erwischt worden, die verkabelt die Prüfung abgelegt haben. Minikameras sind in Hemdknöpfen gewesen, mobile W-Lan-Router, Power Banks und weitere Handys für den Ton-Empfang über In-Ear-Kopfhörer sind verwendet worden. Das Equipment ist teils mit Klebestreifen an den Körper geklebt oder an der Innenseite der Shirts angebracht worden. Um die kabellose Audioübertragung in den Ohren zu gewährleisten, hatten die Prüflinge auch noch Induktionskabel um den Hals geklebt.
Während der Prüfung sind Fotos der Fragen an fremde Personen weitergeleitet worden. Sie haben dann die richtigen Antworten mit einer Audioübertragung übermittelt. Die Prüflinge haben dann einfach nur mehr die richtige Antwort auswählen müssen. Für diese Hilfe mussten sie 2.000 Euro direkt nach der bestandenen Prüfung bezahlen.
Mit den Ermittlungen angefangen hat die Polizei bereits vor einem Jahr. Aktuell wird in 68 Fällen ermittelt, 90 Personen werden beschuldigt, daran beteiligt gewesen zu sein. Erst am 4. November 2021 ist ein Manipulationsversuch eines 35-Jährigen aufgeflogen. Ein Paar im Alter von 26 Jahren ist ebenso bereits ausgeforscht worden. Die beiden Grazer haben genau so ein IT-Equipment zuhause gehabt und haben auch schon gestanden, dass sie acht Mal beim Schummeln geholfen haben. Bei einem weiteren Fall konnten 35 Manipulationen nachgewiesen werden. Der Hauptverdächtige, bei dem die Fotos der Prüfungsfragen sichergestellt worden sind, ist aktuell aber schon wegen einer anderen Tat in Haft. Am 10. November ist ein weiterer Betrug in Graz aufgeflogen.
(c) LPD
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